Prappacher Henneberg

Die Flurbezeichnung „Henneberg", in deren Bereich der Prappacher Wein heute angebaut wird, geht offensichtlich auf den Namen des Grafengeschlechts Henneberg zurück, das im Mittelalter im Haßfurter Raum und damit auch in Prappach, das Amt eines Burggrafen von Würzburg innehatte und Rechte eines Vogts besaß.
Henneberg war eine seit 1310 gefürstete Grafschaft in Franken und Thüringen, benannt nach der Burg Henneberg südwestlich von Meiningen. Ihr 1069 bereits verliehenes Burggrafenamt von Würzburg verloren sie um 1230. Unter Einfluß der Bamberger Bischöfe verlagerte sich ihre Macht daraufhin weiter nach Norden, im wesentlichen in den Thüringer Raum. Das Geschlecht starb 1583 aus, sein Erbe ging an die Wettiner. Prappach, ursprünglich Oberprappach (im Gegensatz zu einer Ursiedlung etwa einen Kilometer südlich des heutigen Ortes, seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Wüstung), dürfte im späten 11. bzw. beginnenden 12. Jahrhundert entstanden sein.

Der Weinbau von Prappach wurde 1151 zum ersten Mal erwähnt und dehnte sich im Laufe der Zeit immer weiter aus. Gerhard Wagner schreibt: „Aus der Zeit seiner größten Verbreitung stammt das Würzburgische Salbuch von 1545, das für Prappach allein 29 Weinbergslagen verzeichnet, von denen allerdings nur wenige wie der 1366 erwähnte Henneberg überörtlichen Ruf besaßen." Noch im Jahre 1290 mußten zwei Fuder und zehn Eimer Wein alljährlich den Stiftsherren von St. Jakob und St. Gangolf nach Bamberg geliefert werden (ein Fuder entspricht 12 Eimern).

Ab dem 25. März 1290 wurden die Prappacher Weinberge von dieser Leistungspflicht befreit. Künftig sollte der Wein aus Weyer geliefert werden. Der Wortlaut des Vertrages zeigt die Wertschätzung, die man in Bamberg dem Prappacher Wein entgegenbrachte.

Es wurde eine Zugabe von einem Scheffel Weizen verlangt und der aus Weyer zu liefernde Wein mußte „fränkisch", das heißt ungemischt, sein.

Eine wesentliche Ursache für das Wachstum von Prappach ist in der Ausbreitung des Weinbaus im späten Mittelalter zu sehen. Als arbeits- und ertragsintensive Kultur förderte der Weinbau die Entstehung immer kleinerer Besitzeinheiten und damit die Bildung von Haufendörfern. In Prappach war der Weinbau die wichtigste Form der landwirtschaftlichen Intensivierung. Prappach hatte 1510 bereits 224 Einwohner, Sylbach nur 128.

Diese Zahlen zeigen die überragende Bedeutung des Weinbaus für das mittelalterliche Prappach.

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